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Warum Benefits? Vorteile für Bewerber*innen und Unternehmen

Die Zeit, in der sich Unternehmen ihre Mitarbeiter aussuchen konnten, ist vorbei. Im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter hilft vor allem eines.

Mitarbeiter-Benefits

Die Zeit, in der Unternehmen ihre Mitarbeiter frei wählen konnten, ist vorbei. Mittlerweile können sich die Arbeitnehmer gezielt das Unternehmen aussuchen, bei dem sie arbeiten möchten. Darum muss ein Unternehmen viel Einsatz bei der Recruitingstrategie zeigen.

Durch Mitarbeiter-Bonifikationen, also besondere Zusatzleistungen, die zu der monatlichen Lohnauszahlung bereitgestellt werden, wird die Arbeitgeberattraktivität gesteigert. Diese Bonifikationen und Benefits tauchen nicht im Arbeitsvertag auf. Dabei sollten Benefits so ausgewählt werden, dass diese von Mitarbeitern gerne in Anspruch genommen werden, etwa weil sie Spaß machen, sinnvoll oder herausfordernd sind oder den Einzelnen weiterbringen und interessieren.

Welche Vorteile bringen Mitarbeiter-Benefits dem Unternehmen, außer dass die Arbeitgeberattraktivität gesteigert wird?

Wohl jeder möchte auf der Arbeit und im Leben Wertschätzung erfahren. Wie geht das besser als mit immateriellen und materiellen Benefits? Durch die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter im Team steigt die Produktivität und die Krankheitstage vermindern sich .

Mitarbeiter-Benefits lassen sich in Oberkategorien einteilen. Folgend werden fünf Kategorien näher beleuchtet.

Materielle Benefits werden gerne von Arbeitnehmern angenommen, sei es in der Form von Boni oder Zuschüssen. Durch den demografischen Wandel pflegen immer mehr Menschen ihre Liebsten bei sich Zuhause. Dabei kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer unter die Arme greifen und so zum Beispiel eine bezahlte und terminierte Pflegezeit genehmigen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für Arbeitnehmer bei der Unternehmenswahl ist die Arbeitsinfrastruktur. Bewerber achten darauf, wie der Arbeitsalltag in einem Unternehmen vereinfacht wird. Unter Arbeitsinfrastruktur-Benefits versteht man beispielsweise die beliebte Home-Office Möglichkeit und die zusätzliche Übernahme der dabei entstehenden Kosten. An stressigen Tagen wird von Mitarbeitern gerne ein Ruheraum in Anspruch genommen, um sich vom Arbeitsalltag zu entspannen und die Kreativität zu steigern. Benefits der Arbeitsinfrastruktur sollten primär auf das Wohlergehen der Mitarbeiter ausgelegt sein.

Des Weiteren sind für viele Arbeitnehmer Weiterbildungsmaßnahmen durch die Arbeitsstelle eine persönliche Anforderung. Durch Weiterbildungsmöglichkeiten wird eine Fluktuation verringert, die Mitarbeiter sind motivierter bei der Arbeit und möglicherweise entstehen durch das Entdecken neuer Fähigkeiten neue Aufgabenbereiche.

Besonders in einem Bürojob ist die Förderung der körperlichen Gesundheit sehr wichtig, da hier schnell Bewegungsmangel auftritt. Deshalb unterstützen viele Unternehmen ihre Mitarbeiter bei der regelmäßigen Bewegung im Arbeitsalltag, indem sie die Beiträge von Fitnessstudios übernehmen. Auch das Job-Rad verbreitet sich immer mehr in Unternehmen. Die Unterstützung der Gesundheit ist einer der wichtigsten Aspekte für ein Unternehmen, denn gesunde und ausgelastete Mitarbeiter leisten in der Regel qualitativ hochwertigere Arbeit und dies in einem kürzeren Zeitraum. Zusätzlich kommt es zu einer langfristigen Mitarbeiterbindung. Besonders ein Dienstfahrrad ist für die jüngere Zielgruppe (Gen. Z, Jhg. 1995-2009) ansprechend, da diese häufig einen Wunsch nach ökologischen Verhalten und Bewegung hegen.

Aber auch die persönliche Entwicklung und der Ausgleich des Mitarbeiters sollten bei der Auswahl der Benefits in Betracht gezogen werden. Manchmal merkt man es selbst, die Urlaubstage im Jahr reichen einfach nicht aus - da wären einige extra Urlaubstage angenehm. Diesen Wunsch kann der Arbeitgeber durch einen Anspruch auf unbezahlten Urlaub möglich machen. Aber auch ein Sonderurlaub bei besonderen Ereignissen, wie bei der eigenen Hochzeit, oder eine Freistellung für eine Ausübung eines zeitlich begrenzten Ehrenamtes fördert die Motivation, Loyalität zum Unternehmen und die Produktivität der Mitarbeiter.
Zusätzlich steigt die Nachfrage nach der sogenannten „Workation“. Bei einer Umfrage der BBC im Jahr 2022 gaben 65% der Befragten an, dass sie die Arbeit und das Reisen miteinander kombinieren wollen würden. Dabei ist eine Voraussetzung im Unternehmen, dass mobiles Arbeiten angeboten wird. Ähnlich funktioniert das bekannte Sabbatical oder auch Sabbatjahr. Dieses Angebot wird Arbeitnehmern zur Verfügung gestellt, um ein Jahr eine Auszeit zu nehmen, ohne Sorge um den Arbeitsplatz haben zu müssen.

Faktoren, die bei der Auswahl von Benefits eine Rolle spielen sollten

Natürlich sind die Benefits nicht für jede Generation gleich. Die Relevanz der Baby-Boomer (1946-1964) hat bei der Gestaltung von Benefits eher abgenommen, da diese meist nicht mehr zur Zielgruppe gehören und langsam in Rente gehen. Aber auch bei ihnen und der Generation X (1965-1979) ist das Verlangen nach flexiblen Arbeitszeiten hoch.

Die derzeitigen Veränderungen im Bereich Unternehmensanforderungen gehen primär von der Generation Y (1980-1994) aus. Diese Generation legt viel Wert auf eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Früher lag der Fokus der Arbeitnehmer mehr auf das Unternehmen und deren Bedürfnisse, aber diese Einstellung hat sich durch die Generationen Y und Z (1995-2009) verändert. Diese setzen die persönlichen Bedürfnisse in den Fokus. Wichtig für die jüngsten Generationen ist aber auch, dass ein Unternehmen Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und das gesellschaftliche Umfeld übernimmt.

Ein Unternehmen muss einige Faktoren und Verhaltensweisen der Bewerber bei der Entwicklung von Benefits berücksichtigen. Man sollte sich zuerst vor Augen führen, was die motivierenden Bedürfnisse sind:

  1. Menschen wollen ihre Ziele erreichen
  2. Menschen suchen soziale Beziehungen und Zugehörigkeit
  3. Menschen wollen Einfluss und Mitsprache
  4. „43 % der jüngeren Mitarbeiter sind bereit, auf Teile ihres Gehalts oder Gehaltserhöhung zu verzichten, um mehr Zusatzleistungen zu bekommen.“ (Brückner 2023)

Aber auch die Bindungsgründe müssen berücksichtigt werden:

  1. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  2. Faire Bezahlung
  3. Wertschätzung gegenüber jedem einzelnen Mitarbeiter

Des Weiteren sollten Benefits aus den Unternehmenswerten abgeleitet und entwickelt werden. Sind die Mitarbeiter-Benefits noch so gut, dann bringen sie nichts, wenn es im Unternehmen keine gute Führung, kein gutes Arbeitsklima, keine Sicherheit, keine Organisation und Arbeitsstruktur und keine Mitarbeitergespräche gibt.

Weitere Vorteile von Mitarbeiter-Benefits

Benefits tragen also dazu bei, dass die Mitarbeiter zufriedener sind, die Fluktuation sinkt und die Arbeitgeberattraktivität steigt. Das ist aber noch nicht alles, wie Unternehmen von der Einführung von Benefits profitieren können:

Die Bonifikationen können auch beim Kulturwandel im Unternehmen helfen, indem zum Beispiel neue Vertretungsstrategien entwickelt und getestet werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass jeder Euro, der in das betriebliche Gesundheitsmanagement investiert wird, sich langfristig mit 5-16 € auszahlt. Dieser Betrag setzt sich aus Einsparungen durch die Verringerung von Arbeitsunfähigkeitskosten und Krankheitskosten.

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Mitarbeiter-Bonifikationen für jedes Unternehmen wichtig sind. In der heutigen Zeit sind diese nicht nur essenziell zur Haltung der Mitarbeiter, sondern auch zur Mitarbeitergewinnung. Die Welt verändert sich fortlaufend und somit muss sich ein Unternehmen ebenfalls fortlaufend weiterentwickeln.

Quellen:

Anrich, F. und Kugler, S. (2020). Das Fairlohnung-Konzept - Mitarbeiter-Bonifikation mit emotionalem Sensibilisierungsmanagement in KMU.
Brückner, F. (2023). Erfolgsfaktor Mitarbeiter-Benefits: 44 Ideen mit Praxistipps für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
https://www.babbelfuerunternehmen.de/blogs/de/das-sind-die-7-beliebtesten-mitarbeiter-benefits
https://www.stepstone.at/Karriere-Bewerbungstipps/benefits-mitarbeiter/
https://www.welt.de/wirtschaft/article185696420/Arbeitsvertraege-Beschaeftigte-sollten-zwischen-Geld-und-Freizeit-waehlen-koennen.htm
https://www.felix-burda-stiftung.de/sites/default/files/documents/Studie_FBS_Booz_Vorteil_Vorsorge_2011.pdf. S. 9
https://www.bbc.com/worklife/article/20220309-workcations-the-travel-trend-mixing-work-and-play
https://www.new-work.se/NWSE/de/newsroom/pressemitteilungen/New_Hiring_Studie_Xing_E-Recruiting

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